Alternativen: Das Modell von Érpatak

Das “Modell von Érpatak” ist ein in Ungarn entstandener Versuch der Antwort auf die Probleme multiethnischer Gesellschaften in Europa. Ein Journalist beschrieb es als “verbindliches Wertemodell, dessen Regeln lauten: Ordnung, Arbeits- und Gemeinschaftssinn, nationale Brauchtumspflege. Wer die Regeln einhält, gehört zu den ‘Erbauern’, alle anderen sind ‘Zerstörer’.” Das Modell ist Gegenstand einer kürzlich entstandenen Dokumentation sowie zahlreicher Medienberichte. Es ist zwar schwierig, sich auf der Grundlage meist tendentiöser Darstellungen einen vollständigen Eindruck zu diesem Thema zu verschaffen, aber dennoch offenbaren sich in der Selbstdarstellung der Vertreter des Modells sowie in ihrem Auftreten und in ihrer Haltung doch einige Probleme:

    • Man beruft sich auf Konzepte wie Identität und Nation, ist aber offensichtlich bereits weitgehend von den eigenen Traditionen abgeschnitten und selbst zum Teil der Verfallserscheinungen geworden, denen man entgegenwirken möchte. Die Vertreter dieses und ähnlicher Konzepte sind zwar die biologischen Nachkommen, aber nicht mehr die Erben der Kulturen Europas und ihrer großen Werke. Nach geistigen Elementen sucht man in ihren Konzepten weitgehend vergeblich, und ihre kulturellen Bezüge wirken oft wie Verkleidungen, wie Parodien auf echte Traditionen oder wie schlecht aufgetragene, zu grelle Kosmetik.
    • An die Stelle der verlorenen eigenen Tradition tritt zu oft eine Definition des Eigenen, die sich auf die Ablehnung von Gegnern oder bestimmter Probleme beschränkt. Dies kann Gemeinschaften allenfalls notdürftig zusammenhalten, stellt aber keine feste Grundlage dar, die auch ohne die Existenz dieser Gegner und Probleme Bestand hätte.
    • Die Ansätze solcher kulturell verelendeten Akteure sind zum Teil aus realen Notlagen heraus geboren (im Fall Ungarns u.a. aus der Konfrontation mit der Roma-Problematik), aber sie können auch im Fall eines Erfolgs kaum mehr bewirken als in einer multiethnischen Gesellschaft eine ethnische Unterschicht und vielen anderen zu festigen. Das Potential, zu einer kulturellen Erneuerungsbewegung zu werden, kaum, zumal seine Vertreter in ihrer Orientierungslosigkeit in Teilen an jene Modelle der 20er und 30er Jahre anknüpfen, die sich zwar auf die Tradition Europas beriefen, diese aber letztlich nur als Verkleidung benutzten und in der Praxis zu ihrer Auflösung beitrugen. Um aus den Trümmern der Moderne irgendwann ein neues Europa schaffen zu können, taugen solche Ansätze kaum.
    • Ansätze wie das “Modell von Érpatak” zeigen, dass zur Schaffung tragfähiger Alternativen weitaus mehr gehört als nur die zutreffende Wahrnehmung mancher Probleme multiethnischer Gesellschaften und die durch sie erzwungene Rückbesinnung auf die eigene Gemeinschaft. Ohne die Bindung an ein alle Aspekte des Lebens durchdringendes und aufwertendes geistiges Konzept führen solche Ansätze nur zu weiterer Verwahrlosung und sind Teil des Verfalls.

Wie ein solches Konzept aussehen kann, und wie es intakte Strukturen erzeugt die tatsächlich die Kraft zu kultureller Erneuerung haben, beschreibt Martin Lichtmesz in seinem Beitrag “Notizen zu einer Wallfahrt nach Chartres” in der aktuellen Ausgabe der Sezession. Lichtmesz beschreibt hier sein Eintauchen in die in Frankreich immer noch starken Refugien einer Tradition, die aus tiefsten Quellen schöpft und sich schon in wesentlich schwierigeren Zeiten nicht nur erfolgreich behauptet hat, sondern an ihnen gewachsen ist.

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9 Antworten zu Alternativen: Das Modell von Érpatak

  1. Eusebius92 schreibt:

    @agentjoerg: Natürluch ist Rösler und sind die Negerkinder keine Deutschen, da können diese noch so sehr bairisch reden. Autoren wie Raspail oder Millet wollen gerne als Antirassisten gelten und schreiben daher, daß auch außereuropäische Menschen als Franzosen durchgehen können. So schreibt Raspail, daß ein dunkler Drawide Teil der Gegenbewegung im Heerlager ist usw. usf. Das ist falsch. Jedes Volk, jede Rasse hat bestimmte Eigenheiten. Die deutschen sind technisch im Schnitt sehr begabt (siehe Andreas Vonderach: “Völkerpsychologie”), sie sind fleißig, pflichtbewußt und korrekt. Neger sind dagegen im Schnitt faul, eher dumm und können logisch nicht besonders gut denken, sie neigen zur Gewalt (Rushton) — auch bei den Gewaltdelikten sind Deutsche unterrepräsentiert, siehe, wieder, Vonderach — und ihnen fehlt, noch mehr als den Arabern, die technische Begabung. Diese Eltern hängen der Dritten-Welt-Ideologie an und glauben, sie könnten aus jedem Menschen einen Einstein machen. Es ist sehr schwierig, für eine andere Rasse sich zu assimilieren. Die Sprache ist nicht unwichtig, jedoch ist es für ein Kind ein leichtes, die Sprache des Aufnahmelandes zu lernen; ich hätte, wenn man mich als Kleinkind nach Japan gegeben hätte, auch perfekt Japanisch lernen können. Wäre ich deshalb ein Japaner? Sie werden im übrigen keinen Moslem oder Schwarzen finden, der sich mit deutscher oder auch europäischer Kultur befasst, so liest niemand von denen Proust, Joyce, Mann; Goethe, Wieland, Jean Paul. Das wäre sehr außergewöhnlich. Auch ist die Liebe zur Natur und zu Tieren etwas, das nach Süden hin abnimmt und im Norden seinen Platz hat (siehe wieder Vonderach). Wenn also eine Fluchthelferin von den Bergen schwärmt, die andere ja auch genießen sollen dürfen, so verkennt sie, daß diese anderen sich dafür nicht interessieren werden, da eben der Genuß von Naturlandschaften etwas typisch nordisches ist. Darum klagen ja auch die Amerikaner über zu “weiße” Naturparks, denn die Schwarzen zieht es dort nicht hin (siehe Steve Sailers Blogbeitrag). Alles in allem lässt sich sagen, daß ein Deutschland selbst mit Millionen perfekt deutschsprechenden Moslems und Afrikanern kein Deutschland mehr wäre, da Deutschsein auch zu großen Teilen vom genetischen Makeup abhängt. Jemand wie Rösler dagegen ist Opfer einer Mangelidentität.

  2. agentjoerg schreibt:

    Politische Entwicklungen seit dem zweiten Weltkrieg haben den Europäern die Frage nach der Identität aufgezwungen … kulturelle Identität aufgelöst werden kann … Diese Frage ist deshalb ansich Absurd … weil die Frage eben banal ist

    sehen Sie, G. Wheat, ich würde schon ihrer einschätzung nicht zustimmen. was vor 50 oder 100 jahren relativ einfach zu beantworten war (wer ist deutscher ?) ist es heute mit sicherheit nicht mehr. 3 beispiele:

    a) ist Philipp Rösler für sie deutscher ?: offensichtlich ist er abstammungsmässig kein europäer, aber er ist in der deutschen kultur (was ist das eigentlich ? wie würden sie diese banale frage beantworten ?) aufgewachsen und wurde durch seine deutschen adoptiveltern sozialisiert.

    b) ist Kai Ming Au für sie Deutscher ? er sieht sich selbst als deutschen … lebe ich die gleichen deutschen Tugenden Fleiß, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Ich lebe das Brauchtum und wahre auch die deutsche Sprachkultur. Deutschland hat meinen Charakter so sehr geformt. Wenn darum jemand zu mir sagt, ich sei kein Deutscher, könnte ich mich sehr darüber aufregen.

    http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/burschenschafter-kai-ming-au-ich-war-fassungslos-a-769149.html

    c) meine beobachtungen aus einem freibad in niederbayern: 2 bis 3 kleine negerkinder, die offensichtlich von deutschen eltern adoptiert wurden und die mit ihren eltern bayerisch reden. 2 bis 3 jugendliche neger, die in ihrem freundeskreis aus mitteleuropäern gut integriert scheinen und die mit ihren freunden ebenfalls bayerisch sprechen.

    Jeder, der die Frage nach Identität stellt, spielt deswegen dem Gegner in die Hände

    glauben sie wirklich, diese frage stellt sich nur deshalb, weil die linksgrünen die Frage nach dem typisch Deutschen stellen. wie sie richtig geschrieben haben Auch Traditionen unterliegen einem Wandel, auch wenn dieser zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher negativ ist. Es gibt Zeitlose Aspekte an Kulturen, aber auch fluktuierende Elemente, zu denen Sprache, Kunst oder Sitten gehören. Es gilt deshalb, nicht nur jene Zeitlosen Dinge zu bewahren, sondern den Wandel positiv mitzugestalten. wobei ich mir aber bei den Zeitlosen Aspekten (welche wären das ?) gar nicht so sicher bin, insbesondere, da für sie christliche Strukturen im Kern nicht einmal zur Ur-Europäischen Tradition gehören. das wirft natürlich die frage auf, was gehört für sie zu den Ur-Europäischen Traditionen und welche Zeitlosen Aspekte meinen sie ?

    ich bin genauso wie sie gegen die masseneinwanderung von kultur- und rassefremden horden nach D, aber es gibt halt auch einen schleichenden wandel (zeitgeist ?). wie wollen sie diesen wandel positiv mitgestalten (oder ggfs. verhindern ?) gemischtrassige ehen verbieten? adoption rassefremder kinder verbieten?

    zum abschluss eine einfache, banale frage: wer ist für sie deutscher ? hier 3 mögliche antworten, sie können gerne weitere hinzufügen:

    a) deutscher ist, wer von deutschen abstammt. nur ein angehöriger der weissen rasse mit christlichem kulturellem hintergrund kann deutscher sein.

    b) jeder kann deutscher sein, auch jemand, der nicht von europäern abstammt, solange er in der deutschen kultur assimiliert ist.

    c) jeder, der die staatsbügerschaft der BRD besitzt, ist deutscher

    MfG

  3. G. Wheat schreibt:

    @agentjoerg

    Identität und das Eigene sind dabei aus meiner sicht kernpunkte, die definiert werden müssen.

    Prinzipiell ist das nicht nötig, weshalb ich die Propagierung oder Widerbelebung von irgendwelchen christlichen Strukturen (die im Kern nicht einmal zur Ur-Europäischen Tradition gehören) für unsinnig halte.
    Politische Entwicklungen seit dem zweiten Weltkrieg haben den Europäern Frage nach der Identität aufgezwungen, während man mit der anderen Hand Kulturimporte vor die Nase hält – als ob Europäer zuvor keine Kultur/Identität besessen hätten. Diese Frage ist deshalb ansich Absurd. Sie zeigt aber auch mit welchem Tempo eine zuvor wahrgenommene(!) kulturelle Identität aufgelöst werden kann, wenn der Zeitgeist Nationalstolz und Tradition höchstens mit Fussball und Bier verbindet und Antragsformulare zum Thema Patriotismus mit Hilfe von ZDF-Dokureihen über Hitler ausgefüllt werden.

    Nicht umsonst wird genau diese Frage nach dem “typisch Deutsch” so genüsslich in Medien ausgeschlachtet. Damit wird eine Art “Beweislast” erzeugt, auf den die meisten keine Antwort haben, weil die Frage eben banal ist. Jeder, der die Frage nach Identität stellt, spielt deswegen dem Gegner in die Hände und zeigt damit, dass er erfolgreich auf den Pfad der “Selbstfindung” gebracht wurde. Das war auch das ursprüngliche Ziel: den Ziegelstein so weit herauslösen, so dass er nicht mehr erkennt, ob er überhaupt noch zur Mauer gehört.

    Aus diesem Grund finde ich die Suche nach großen kulturellen “Gegenentwürfen” recht albern, wenn ich das so ausdrücken darf. Wer eine Gemeinschaft mit Ziel aufbauen möchte, dann soll er nur Mittel bereitstellen, die von Menschen mit Identität benützt werden, statt mittels kulturellem Zuckerwürfel ahnunglose Ziegen in den Stall zu locken.

  4. agentjoerg schreibt:

    @PE
    ich bin wirklich sehr neugierig, welches Gegenbild sie hier präsentieren werden (… die zwar eine grob zutreffende Ahnung hatten was diverse Fehlentwicklungen angeht, aber in sich kein Gegenbild mehr trugen).

    Dies schliesst sicherlich auch ein, was sie unter Identität verstehen, was für sie das Eigene ausmacht und was Sie für die Essenz des Abendlandes halten (… Man spricht vom “Abendland”, ist aber selbst oft nicht mehr Teil davon und hat auch sonst oft kaum eine Vorstellung, was das Eigene denn ausmacht.

    Des weiteren hoffe ich, dass sie darlegen, welche authentischen Traditionen Europas sie meinen, die erneuert werden sollen.

    Identität und das Eigene sind dabei aus meiner sicht kernpunkte, die definiert werden müssen. historisch gesehen war der träger der europäischen kultur ein angehöriger der weissen rasse mit christlichem kulturellen hintergrund. wer sind diese träger heute ? und wer soll morgen der träger der europäischen kultur sein ?

    um noch einmal auf den bürgermeister zurückzukommen. ich nehme stark an, daß für den bürgermeister und seine gefolgsleute die vorfahren teil ihrer identität sind, weshalb sie auch derjenigen vorfahren gedenken, die gegen die rote armee gekämpft haben und die den einmarsch der roten armee nicht als befreiung gesehen haben. ich habe damit kein problem, ganz im gegenteil. aus meiner sicht sind die vorfahren teil der jeweiligen identität.

    … erschöpft sich die Vision dieser Leute darin, den Niedergang etwas geordneter zu gestalten. Die Symptome des Niedergangs werden zudem fast ausschließlich materiell definiert. … ständiges Rückzugsgefecht

    sehen sie PE, aus gesprächen in meinem freundes- und bekanntenkreis ist mir inzwischen klargeworden, dass die meisten leute alleine schon der wahrnehmung eines Niedergangs widersprechen würden. und warum auch nicht ? es geht uns allen gut, der materielle wohlstand hat ein niveau erreicht, von dem unsere vorfahren nicht einmal zu träumen wagten. wir haben keine existenzängste mehr. der wohlstand hat uns satt, träge und weich gemacht.

  5. G. Wheat schreibt:

    @PE

    “Unter Druck geraten” ist noch sanft ausgedrückt. Keiner kann genau vorhersehen, wie und wann der Kollaps von statten geht, weshalb der Aufbau einer Struktur im Voraus schwierig ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine gewisse Elastizität in das Vorhaben einzubauen. Wenn ich Ihren Ansatz richtig verstanden habe, dann setzten Sie bereits auf gewisse Verläufe von Krisen und die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen bis dahin. Meiner Ansicht nach können Sie mit dem von Ihnen bisher erläuterten Ansatz im momentanen Umfeld der EU ca. 20 Jahre “gut fahren” – Je nach weiteren Entwicklungen, mehr oder weniger. Prinzipiell gilt: je länger sich der Kollaps vom westlichen Finanzsystem hinzieht, desto größer der anschließende Knall. Die Ursache dafür muss nicht unbedingt im Finanzsystem selbst stecken; es kann durch gewisse Schlüsseltechnologien ausgelöst werden, was viele Analysten nicht mit einbeziehen.

    Zusätzlich: verbeissen Sie sich nicht zu sehr in Traditionen im Sinne von alten Bräuchen, Künsten, Umgangsformen etc. Auch Traditionen unterliegen einem Wandel, auch wenn dieser zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher negativ ist. Es gibt Zeitlose Aspekte an Kulturen, aber auch fluktuierende Elemente, zu denen Sprache, Kunst oder Sitten gehören. Es gilt deshalb, nicht nur jene Zeitlosen Dinge zu bewahren, sondern den Wandel positiv mitzugestalten. Das sehe ich in Ihrem Anatz nicht. Zu starr. Zu fixiert.

  6. Projekt Ernstfall schreibt:

    @G. Wheat
    Verstehe ich Sie richtig, und Sie beziehen sich darauf, dass die ansprochenen Isolate bzw. die Beteiligten physisch unter Druck geraten werden?

  7. Projekt Ernstfall schreibt:

    @agentjoerg
    Ich fand durchaus interessant, wie es dieser Bewegung gelungen ist, eine gewisse Ordnung in einem schwierigen Umfeld aufrechtzuerhalten. Das paramilitärische Theater täuscht ja darüber hinweg, dass man hier eben nicht Krieg führt, sondern Sozialhilfe an Bedingungen knüpft und gewisse Minimalstandards zivilisierten Zusammenlebens offenbar mit einem Erfolg durchsetzt, der in Deutschland beim Umgang mit “Ekelhäusern” so nicht vorhanden ist. Möglicherweise ist der Weg des Bürgermeisters da hilfreicher als der des für alles Verständnis zeigende, niemals Forderungen aufstellenden “Kulturlotsen” und Integrationsfunktionärs.
    Auch der Fetischismus des Bürgermeisters würde im Vergleich zu dem, was auf Umzügen sexueller Sondergruppen gezeigt wird, vergleichsweise dezent erscheinen wenn er auf seine Hinrichtungs-Inszenierungen verzichtet hätte, aber ist m.E. auch nicht das Hauptproblem. Wie bei großen Teilen der AfD oder bei Sarrazin und Buschkowsky erschöpft sich die Vision dieser Leute darin, den Niedergang etwas geordneter zu gestalten. Die Symptome des Niedergangs werden zudem fast ausschließlich materiell definiert.
    Einen ähnlichen Eindruck hatte ich im Zusammenhang mit Teilen von PEGIDA (die Bewegung ist mit dem was in Ungarn geschieht natürlich ansonsten nicht vergleichbar), die zwar eine grob zutreffende Ahnung hatten was in diverse Fehlentwicklungen angeht, aber in sich kein Gegenbild mehr trugen. Man spricht vom “Abendland”, ist aber selbst oft nicht mehr Teil davon und hat auch sonst oft kaum eine Vorstellung, was das Eigene denn ausmacht. Wie groß die Schwierigkeiten tatsächlich sind zeigt doch schon die Verwendung von Begriffen wie “Identität”, die so abstrakt sind, dass sie besser in eine akademische Diskussion passen würden.
    Kurz gesagt: Wenn es nicht gelingt, eine oder mehrere der authentischen Traditionen Europas wieder so mit Leben zu erfüllen, dass daraus eine umfassende Vision für eine Erneuerung entsteht, dann ist es vorbei. Alles, was dann noch möglich ist, ist die ggf. technisch oder organisatorisch kompetente Ansprache von Teilen bestimmter Symptome und ein ständiges Rückzugsgefecht mit absehbarem Ausgang. Demnächst wird hier als Kontrast eine ganz andere Alternative vorgestellt werden.

  8. agentjoerg schreibt:

    PE, ich weiß nicht, warum Sie in dem Auftreten und in der Haltung des Bürgermeisters Probleme sehen.

    Der knabe läuft gerne im Kampfanzug und mit lederstiefeln herum, stört sie das? mich nicht, solange er seine arbeit macht.

    Er toleriert nicht, daß gewisse leute einer minderheit im wald einfach nach belieben holz schlagen oder daß sie mal auf die schnelle die stromleitung anzapfen. sollte er ihrer meinung nach wegsehen? wäre es ihrer meinung nach besser, wenn sich alle im dorf so verhalten wie diese minderheit? für mich nicht.

    der Bürgermeister ist doch glatt der meinung, dass sozialhilfeempfänger für ihre sozialhilfe auch etwas arbeiten sollten. unglaublich, der mann muss ja faschist sein. dann bin ich aber auch einer, mein vater auch und der grossvater meines vaters (kleinbauer) sowieso, denn der satz wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen war für ihn eine selbstverständlichkeit. wenn der sozialhilfeempfänger meint, daß müllsammeln für ihn eine unzumutbare arbeit darstellt, bitte schön, seine entscheidung. aber dann braucht er offensichtlich auch keine sozialhilfe. oder sollte ein steuerzahler den müll einsammeln und auch noch die steuern zahlen, von denen der arbeitsunwillige sozialhilfeempfänger dann lebt. ohne mich.

    warum sie das ganze so negativ sehen und die laut dem WDR-bericht bösen rechtsradikalen als von den eigenen Traditionen abgeschnitten und selbst zum Teil der Verfallserscheinungen geworden … kulturell verelendete Akteure … Teil des Verfalls darstellen, kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen. der Bürgermeister handelt und geht gegen missstände vor. das ist mehr, als man heutzutage von politikern erwarten kann.

    ich weiss nicht, aber sätze wie Ohne die Bindung an ein alle Aspekte des Lebens durchdringendes und aufwertendes geistiges Konzept führen solche Ansätze nur zu weiterer Verwahrlosung und sind Teil des Verfalls. überzeugen mich nicht. erstens wüsste ich nicht, welches konzept das wäre und zweitens bezweifle ich sehr, dass es so etwas überhaupt geben kann, ohne dass es in totalitäre strukturen ausartet.

    zum bürgermeister nur noch dieses: Der Handelnde ist immer gewissenlos; es hat niemand Gewissen als der Betrachtende. (Goethe)

  9. G. Wheat schreibt:

    @PE
    […]Um aus den Trümmern der Moderne irgendwann ein neues Europa schaffen zu können, taugen solche Ansätze kaum.

    Das stimmt; wie auch diverse rechte Parteien/Strömungen nicht als kulturelle Arche herhalten können. Aber, unter pragmatischen Gesichtspunkten, ist dieses Modell als anfängliches Ausrufezeichen nützlich. Zweitens: rechnen Sie nicht damit, dass aus den “Trümmern” zuvor gegründete Isolate unbeschated kriechen werden. Nennen Sie mich bösen Realist, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der zivilisatorische Trümmerberg lediglich aus einer von ethnischen Spannungen und ökonomischen Krisen zermürbten Gesellschaft besteht ist gering.

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